Pressemitteilung #2 vom 21.06.2017
Die Hamburger Polizei richtet für den G20-Gipfel eine Gefangenensammelstelle (Gesa) in einem leer stehenden Großmarkt in der Schlachthofstraße in Hamburg-Harburg ein. Für den Betrieb und den Transport der Gefangenen sind 1.800 Polizeibedienstete vorgesehen.
Die Unterbringung der Gefangenen soll in der Regel in 70 jeweils 9m² großen Sammelzellen für bis zu fünf Personen pro Zelle in Containern erfolgen, die in der neun Meter hohen und 12.000m² großen Halle aufgestellt werden. Darüberhinaus sind 50 Einzelzellen mit einer Größe von jeweils 3,23m² vorgesehen.
Für gefangene Gipfelgegner*innen ist in den Sammelzellen mit 1,8m² pro Person damit weniger Platz vorgesehen als für Schweine, denen nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung 2,5m² pro Sau zustehen. In die Zellen fällt kein Tageslicht, an der Wand ist eine Sitzbank befestigt und nachts werden Matratzen auf den Boden gelegt. Toilettengänge zu den zwischen 100 und 200 Metern entfernten Sanitäranlagen werden nur in Polizeibegleitung möglich sein.
Die Erfahrung vergangener Gipfelproteste zeigt, dass Gesas immer auch der Zermürbung der Protestierenden dienen. Die Gefangenen sind nach einer oftmals traumatisierenden Festnahme nicht selten den Schikanen von Polizeibeamt*innen ausgesetzt. Zudem droht den Gipfelgegner*innen in Hamburg bis zu 10 Tage polizeilicher Unterbindungsgewahrsam.